Roman
Josef Kocourek (1909–1933) war ein Ausnahmeautor aus dem ländlichen Nordböhmen, der als Gymnasiast einen Roman nach dem anderen schrieb und einen nach dem anderen wieder verbrannte.
Während der Maler Jensen („Nurtraum“) nach der idealen Farbe und Linie sucht und der Club der Außergewöhnlichen die Möbel aufrechter Bürger verschiebt, treibt der Nihilist die gesamte Weltbevölkerung in den Selbstmord.
Aber eigentlich ist vor allem ein 17jähriger unglücklich verliebt.
Ein jugendliches, energiegeladenes Feuerwerk.
Bereits auf Deutsch erschienen ist Kocoureks
radikal leidenschaftlicher Roman „Frau“.
Während der Roman "Frau" allerdings nur in der dritten Fassung aus dem Jahr 1929 erhalten ist, als Kocourek schon 20 Jahre alt war, haben wir es mit "Jensen und Lilie" mit einem Werk des siebzehnjährigen Kocourek aus dem Jahr 1926 zu tun.
Kocourek, ein Zeitgenosse der Poetisten und Surrealisten Vítězslav Nezval und Konstantin Biebl, war seiner Zeit voraus. Absurde Szenen seines Romans "Jensen und Lilie" erinnern an Autoren wie Boris Vian oder Wolfgang Bauer. Beeinflusst ist Kocourek von Joseph Delteil, den sein Gymnasiallehrer Miloslav Jirda aus dem Französischen übersetzte.
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Gefördert durch das Kulturministerium der Tschechischen Republik
und ein Arbeitsstipendium des BMKÖS.
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Josef Kocourek: Jensen und Lilie
übersetzt und mit Nachwort versehen von Ondřej Cikán,
illustriert von Josefine Schlepitzka
Herbst 2025 / Kētos Band 36
112 Seiten
Hardcover mit Fadenbindung
EUR 22 / CZK 320
ISBN: 978-3-903124-36-3
