
Der Verlag Kētos unterstützt mit seinen bescheidenen finanziellen Mitteln Waffenlieferungen an die Ukraine, insb. durch Spenden an die ukrainische Botschaft in Prag, die Waffen kauft und sie in Zusammenarbeit mit der Tschechischen Republik in die Ukraine bringt:
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5.3. 2022
1)
Putins Russland ist unprovoziert und auf brutalste Weise in die Ukraine eingefallen und hält sich an keine Abmachungen, kein internationales Recht mehr. Die russische Armee schießt bewusst auf Frauen und Kinder, macht ganze Städte dem Erdboden gleich und schreckt selbst vor Angriffen auf Atomkraftwerke nicht zurück. Wir hassen Putin dafür und verurteilen alle, die diese Aggression auf welche Weise auch immer rechtfertigen.
2)
Die Ukraine ist ein demokratischer, souveräner Staat, der sich gegen die Aggression einer totalitären, verlogenen und aggressiv-expansiven Diktatur namens Russland zu Recht erbittert und heldenhaft verteidigt. Wir wissen, dass Russlands Angriff auf die ganze demokratische Welt zielt und dass die Ukraine nicht nur sich selbst, sondern auch die europäischen Werte und die EU verteidigt. Den Ukrainerinnen und Ukrainern gebührt nicht nur Respekt, sondern auch echte Unterstützung.
3)
Wir verlangen daher von allen demokratischen Staaten, die Ukraine nicht fallen zu lassen, sondern zu unterstützen, und zwar durch:
a) ernstzunehmende Waffen, denn nur mit Waffen kann man sich wehren, und nur wer sich wehren kann, muss sich nicht alles nehmen und diktieren lassen, sondern kann noch verhandeln;
b) verdeckte militärische Operationen zur Unterstützung der Ukraine und zur Abwehr der Vernichtung ganzer Städte, weil Putin sich die Eskalationsgründe ohnehin selbst erfindet, wenn er will;
c) so harte Sanktionen gegen Russland wie möglich, um Putin ins Wanken zu bringen, denn nur wer wankt, kann fallen, und nur wer fallen kann, ist zu Zugeständnissen bereit;
d) beschleunigte Aufnahme der Ukraine in die EU, denn die Ukraine darf nicht fallen und muss nach dem Krieg wiederaufgebaut werden.
4)
Wir warnen vor der Hoffnung auf rasche Verhandlungsergebnisse und baldigen Frieden. Putins Russland ignoriert jede Abmachung, hat immer gelogen und lügt im Krieg noch mehr. Die Masche ist bekannt: Russland kündigt den Abzug an und bereitet die Invasion vor, es meldet Gesprächsbereitschaft und beginnt mit dem Beschuss von Krankenhäusern und Kindergärten.
5)
Wir bewundern und unterstützen alle Menschen in Russland, die gegen Putin vorgehen, von der Zivilgesellschaft über einfache Soldaten bis hin zu Angehörigen des Geheimdienstes. Gleichzeitig fordern wir aber die Sperre aller, die das offizielle Russland im Ausland repräsentieren, sei es im Sport, in der Kultur oder in anderen gesellschaftlichen Bereichen. Auch wenn diese Maßnahme Menschen trifft, die persönlich unschuldig sind, ist sie derzeit absolut notwendig und unvermeidbar: Nur wenn die russische Gesellschaft die Rückmeldung erfährt, dass die Verbrechen ihres Diktators nicht mehr geduldet werden, besteht die Chance, dass Putin gestürzt wird. Das russische Volk kann und muss Putin stürzen, wenn es eine Zukunft haben will.
6)
Wer sich jetzt in naiven Pazifismus flüchtet, um gegen militärische Hilfe oder sogar gegen die eigene Selbstverteidigung zu argumentieren, spielt Putin in die Hände, lässt die Ukraine und damit letztlich auch sich selbst und seine Familie im Stich. Hitler wurde nicht durch Pazifismus besiegt. Und Putin wird nicht von Pazifisten abgeschreckt, sondern nur von einer geeinten, handlungsfähigen NATO und einer mit modernsten Waffen gerüsteten demokratischen Welt.
7)
Drohungen Putins muss man ernst nehmen, man darf sie auch fürchten, aber man darf sich von der Angst nicht überwältigen lassen. Wer die Angst bezwingt, wird auch Putin bezwingen.
Слава Україні!
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Zusatz am 16.6. 2022
Russlands immer wieder offen erklärte Absicht besteht immer noch darin, die Ukraine von der Landkarte zu tilgen, alles Ukrainische auszurotten und den "Westen" in die Knie zu zwingen. Völkermord ist in Putins Russland eine Tugend, Vergewaltigung Heldentum, Deportation humanitäre Hilfe.
Krieg ist nicht gleich Krieg: Ein Vernichtungskrieg ist keine "Spezialoperation". Dass allein in Mariupol mindestens 22.000 Zivilisten ums Leben gekommen sind, darf man den ukrainischen Behörden angesichts der Satellitenaufnahmen riesiger Massengräber glauben.
Die demokratische Welt muss aufwachen und wach bleiben und alles dafür tun, um den russischen Vernichtungskrieg zu stoppen. Gestoppt wird er erst durch einen "Sieg" der Ukraine. Es ist beinahe egal, was es den Westen jetzt kostet – ein Erfolg Putins wäre für die ganze demokratische Welt eine viel teurere Katastrophe.
Putin hat mehr Freunde als man glauben möchte: Diktatoren, Opportunisten, Angsthasen, Erpressbare, von Propaganda Gehirngewaschene.
Österreich verkriecht sich hinter seiner glorreichen Neutralität und zugleich hinter seiner angeblichen Bedeutungslosigkeit. Dabei werden in Österreich durchaus Waffen hergestellt, die für die Ukraine nützlich wären, wie zum Beispiel die Drohnen, die kürzlich an die russisch gestützte Junta Myanmars verkauft worden sind.
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Zusatz am 21.10. 2022
Inzwischen gibt Russland vollkommen offen zu, einen Vernichtungskrieg zu führen. Zugleich ist die Ukraine in der Lage, die schlecht organisierte russische Armee aktiv zurückzudrängen. Mit jeder Befreiung werden unermessliche Grausamkeiten offenbar, die die russischen Streitkräfte begehen.
Außerdem sieht Russland sich im Krieg mit dem Westen und mit der NATO, auch wenn die NATO und der Westen sich nicht im Krieg mit Russland sehen. Insofern wäre eine aktivere Unterstützung der Ukraine vonseiten des Westens keine Eskalation.
Ebenfalls offenbar ist längst, was wir anfangs nicht so deutlich aussprechen wollten, um es nicht herbeizureden: dass die russische Gesellschaft zur überwältigenden Mehrheit hinter Putins Großreichambitionen steht, wenn auch nicht alle selbst kämpfen und sterben wollen. Die friedfertige Opposition wurde von Putin und seinen Leuten längst beseitigt, eingesperrt, vertrieben, an den Rand gedrängt. Daher stimmen wir mit der Position vieler mittel- und osteuropäischer Länder überein, dass russischen Staatsbürgern ggf. nur noch Asyl oder humanitäre Visa gewährt werden sollen. Außerdem sollte allen russischen Staatsbürgern klar gemacht werden, dass ein russischer Einsatz von Massenvernichtungswaffen (auch "taktische" Nuklearwaffen oder die Sprengung großer Dämme zählen wir dazu) ein Ende Russlands bedeuten würde.
Vor der NATO hat Russland Respekt. Vor Österreich nicht. Österreich lässt sich von seinen (teils viel ärmeren) Nachbarn beschützen.
Dem Westen wiederum muss klar geworden sein, dass Russland, wenn nicht ein Wunder geschieht, für Jahrzehnte ein Feind bleiben wird. Hitlerdeutschland konnte 1945 ganz besiegt werden. Die Deutschen und Österreicher haben einen Spiegel vorgehalten bekommen und wurden gezwungen zu sehen, was für Verbrechen sie begangen oder toleriert haben. Einen solchen Spiegel werden die Bewohner Russlands in absehbarer Zeit nicht vorgehalten bekommen.
Von sehr großer Wichtigkeit ist nach wie vor die Einheit der EU und der NATO. Einzelne EU-Staaten (namentlich die großen Länder Frankreich und Deutschland) dürfen nicht der Versuchung erliegen, wirtschaftliche und energiepolitische Probleme aus innenpolitischen Erwägungen im Alleingang zu klären und somit den EU-Zusammenhalt zu beschädigen.
Putin und seine Leute sind jetzt schon viel zu weit gegangen. Wenn Putin oder ein anderer Diktator nach ihm sich für einen Erfolg bejubeln lassen will, dann kann dieser Erfolg nur im völligen russischen Abzug aus der Ukraine liegen. Alle Welt muss wissen, dass besonders eine Großmacht sich mit einem Eroberungs- und Vernichtungskrieg niemals Vorteile verschaffen kann.
PS: Der Verlag Kētos unterstützt die Eingliederung von Královec (ehm. Kaliningrad) in die Tschechische Republik. Wir sehen diesen Schritt als Zeichen, dass Europa sich von Russland nicht einschüchtern lässt. Und wir sehen in diesem Schritt ein Angebot an die Bürger Russlands, es den Einwohnern von Královec gleichzutun, die mit 97,8% für eine blühende, demokratische Zukunft außerhalb des Russischen Mir gestimmt haben.
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Zusatz am 6.1. 2023
Die einzige Hoffnung, die Putin und seine Leute noch haben, besteht darin, dass der Westen sich doch noch zerstreitet. Der Westen wiederum muss die Ukraine noch viel intensiver unterstützen. Die Angst vor einer Eskalation, wenn die Ukraine mit westlicher Technik Ziele in Russland anvisiert, ist irrig und gefährlich: Sie kommt einer Erklärung gleich, dass militärische Ziele (Artilleriestellungen, Flughäfen, Nachschublinien) auf russischem Territorium unantastbar seien. Sie sind es nicht. Es kommt viel billiger, Drohnen und Raketen auf dem Boden zu zerstören als in der Luft.
Der Westen hat Angst davor, rote Linien von Diktaturen dieser Welt zu übertreten. Hat der Westen keine rote Linien?
Der Bevölkerung Russlands sollte klar werden, dass der russische Vernichtungskrieg gegen die Ukraine auch Russland zerstören kann. Jeder Russe sollte wissen, dass an diesem Krieg teilzunehmen seinen sicheren Tod bedeutet. Leider fühlt sich die russische Gesellschaft allzu unbesiegbar.
Der russische Imperialismus ist eine Jahrhunderte andauernde Epidemie. Eins ihrer Symptome ist eine völlige moralische Vernebelung. Die Betroffenen können sich nur über die Glorie ihres Reiches definieren, die sie auf sich selbst projizieren und von der sie wie von einer Droge abhängig sind. Ein russischer Kollege hat gesagt, dass man als Russe von diesem Russismus geheilt werden kann, wenn man diese ganze russische Größe und alles, was mit ihr zusammenhängt, von der Zbornaja über Rotarmistendenkmäler bis zum Nationaldichter Puškin, zu hassen lernt.